Traumatherapie

Traumatherapie

Wie entsteht ein Trauma im Nervensystem?

Traumatische Erfahrungen aktivieren unsere tiefsten Überlebensmechanismen: Kampf, Flucht oder Erstarrung. Wird eine Situation als so bedrohlich erlebt, dass weder Kampf noch Flucht möglich sind, „friert“ das System ein – und es kann zu einer traumatischen Erstarrung kommen. Diese Reaktion wird im autonomen Nervensystem gespeichert und bleibt dort oft unaufgelöst – auch wenn das Ereignis längst vorbei ist.

Diese gebundene Überlebensenergie kann sich Jahre später noch durch körperliche, emotionale und psychische Symptome äußern. Der Körper erinnert sich – auch wenn der Verstand es längst „vergessen“ hat.


Symptome von Trauma – wie zeigt es sich?

Traumafolgen können sehr vielfältig sein und oft werden sie im Alltag nicht sofort mit einem Trauma in Verbindung gebracht. Häufige Symptome sind:

Körperliche Symptome:

  • Chronische Anspannung, Schmerzen, Erschöpfung

  • Schlafstörungen, Herzrasen, Verdauungsbeschwerden

  • Diffuse körperliche Beschwerden ohne medizinischen Befund

Emotionale Symptome:

  • Angstzustände, Panikattacken

  • Gefühlslosigkeit oder emotionale Überwältigung

  • Scham- und Schuldgefühle, Selbstzweifel

Verhaltensmuster:

  • Vermeidung bestimmter Situationen oder Orte

  • Übermäßige Kontrolle oder Ohnmachtsgefühle

  • Bindungsprobleme, Schwierigkeiten mit Nähe und Vertrauen

Kognitive Symptome:

  • Konzentrationsprobleme, Gedächtnislücken

  • Negative Selbstbilder und Glaubenssätze

  • Flashbacks oder intrusive Erinnerungen

Viele Betroffene leben jahrelang mit diesen Symptomen, ohne zu wissen, dass sie Ausdruck eines nicht verarbeiteten Traumas sind.


Der Körper erinnert sich – warum körperorientierte Psychotherapie hilft

Körperorientierte Psychotherapie setzt genau dort an, wo Trauma entsteht: im Nervensystem. Sie bezieht den Körper aktiv in den therapeutischen Prozess ein, denn die tiefe Verletzung ist nicht allein auf der gedanklichen oder emotionalen Ebene gespeichert – sondern auch in der Körpersprache, der Haltung, der Atmung und im Muskeltonus.

Ziel ist es, die im Nervensystem gebundene Energie schrittweise zu lösen und den Menschen wieder in seine Selbstregulation zu begleiten.

Wichtige Elemente der körperorientierten Traumatherapie sind:

  • Sicherheit aufbauen: Ohne ein Gefühl von Sicherheit ist keine Verarbeitung möglich. Daher steht die Stabilisierung am Anfang jeder traumatherapeutischen Arbeit.

  • Selbstwahrnehmung fördern: Achtsamkeit für Körpersignale, Gefühle und Grenzen wird gestärkt.

  • Ressourcen aktivieren: Der Fokus liegt nicht nur auf dem Trauma, sondern auf inneren Kraftquellen, die zur Regulation und Heilung beitragen.

  • Traumaspuren lösen: In behutsamer Begleitung kann das Nervensystem die damals eingefrorene Energie entladen – ohne Überwältigung.

  • Integration ermöglichen: Die traumatische Erfahrung verliert ihre überwältigende Macht, wird Teil der Lebensgeschichte und kann heilen.


Was sind Skills – und wie helfen sie bei Trauma?

Skills sind gezielte Werkzeuge oder Strategien zur Selbstregulation, die helfen, starke Gefühle zu regulieren, den Körper zu beruhigen und sich selbst in schwierigen Momenten zu stabilisieren. Besonders bei komplexen oder frühen Traumata ist der Einsatz von Skills ebenfalls Bestandteil der Selbsthilfe und Stabilisierung in meiner Traumatherapie.

 


Heilung ist möglich

Auch wenn Trauma tiefgreifend und langanhaltend wirken kann – es gibt Wege der Heilung. Durch körperorientierte Psychotherapie kann das Nervensystem lernen, sich wieder zu regulieren, Sicherheit im eigenen Körper zu erfahren und alte Überlebensmuster loszulassen. Aus einer Überlebensgeschichte kann so ein Weg in mehr Lebendigkeit, Selbstvertrauen und innere Freiheit entstehen.

Wenn Sie sich in diesen Beschreibungen wiederfinden oder sich Unterstützung auf Ihrem Weg wünschen, begleite ich Sie gerne in einem sicheren und achtsamen Rahmen.